Das Jamboree

1920 fand das erste Weltjamboree in London-Olympia statt. Das bis dahin unbedeutende englische Wort "Jamboree" (Jam, engl. Slang für Mordsspaß, Trubel) wählte Robert Baden-Powell, der Gründer der Weltpfadfinderbewegung, selbst aus. Es wurde zum Begriff für große Treffen von Pfadfindern aus verschiedenen Ländern: für die alle vier Jahre stattfindenden Weltpfadfindertreffen (z.B. 1999 in Chile), für kontinentale Treffen und für nationale Pfadfinderzusammenkünfte, zu denen Gäste aus dem Ausland eingeladen waren. Dass 1920 zum ersten Weltjaboree die 8.000 beteiligten Pfadfinder nicht nur aus dem britischen Weltreich kamen, sondern auch aus 34 anderen Nationen, zeigte die Wirkung der Idee Baden-Powells: Sie hatte keine zwei Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges, in dem die Nationen gegeneinander aufgehetzt wurden, eine weltweite Friedensbewegung geschaffen. Das zeigt sich auch in der Rede des Gründers an die Teilnehmer des ersten Jamborees:

"Pfadfinderbrüder! Unstimmigkeiten bestehen zwischen den Völkern der Welt im Gedanken- und Gefühlsbereich genau wie in ihrer Sprache und Lebensweise. Der Krieg hat uns gezeigt, wenn eine Nation versucht, ihre eigenen kleinlichen Wünsche gegen andere durchzusetzen, dann entbrennt notgedrungen eine grausame Auseinandersetzung. Das Jamboree hat uns aber gelehrt, wo gegenseitige Achtung und Toleranz herrschen, da entstehen Sympathie und Harmonie. Wenn ihr damit einverstanden seid, dann lasst uns von hier weggehen mit dem ganzen ungeteilten Willen, unter uns selbst und anderen Jungen diese Kameradschaft zu fördern durch den weltweiten Geist pfadfinderischen Brüderlichkeit. Und so mögen wir mithelfen am Wachstum von Frieden und Glück in der Welt und an der Zunahme des Wohlwollens unter den Menschen. Pfadfinderbrüder, gebt mit Antwort! Wollt ihr diese Aufgabe auf euch nehmen?"

"Pfadfinder sind weltweit verbunden", das ist ein alter, aber nicht falscher Satz. Internationale Treffen sind das Salz in der Suppe der Pfadfinderei. Aber - so mag mancher einwenden - sind solche internationalen Treffen immer auch mit einer Menge Kosten verbunden und nicht jeder kann sich eine weite Reise leisten. Nichts desto trotz kann man mit wenig Aufwand und relativ wenig Geld trotzdem internationale Begegnung haben - mit dem "Jamboree on the Air" (JOTA) und dem "Jamboree on the Internet"(JOTI).

Allzeit bereit!

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